Zwischen den Flüssen

der Alten Sägemühle am Nordhorner Mühlendamm –mitten in der Stadt- findet zur Zeit eine bemerkenswerte Malerei-Ausstellung statt, die 15 Künstler und Künstlerinnen vereint . Sie dauert bis zum 9. 12. 2007 und ist jeweils am Wochenende von 15 – 18 Uhr zu besuchen. Joachim Meyenberg berichtet:Zwischen den FlüssenIn der Galerie Sägemühle in Nordhorn wurde am vergangenen Sonntag eine Ausstellung eröffnet, die den Titel trägt: “Zwischen den Flüssen“.Bei diesem Titel ist bildhafte Phantasie zu bewundern, denn wie die 15 ausstellenden Künstler mit dem Thema umgehen, ist bewundernswert.Bei den meisten Bildern ist kein Wasser zu sehen – man muss es sich dazu denken! Lediglich die blaue Farbe verheißt das in unserer Zeit oft so kostbare Nass, aber das hat bei weitem nicht jeder Künstler in seine Malerei einbezogen.“Zwischen den Flüssen“ ist also mehr lokal zu verstehen, hier auf die Stadt Nordhorn als Ausstellungsort, und auf die Alte Sägemühle bezogen, die nun wahrhaftig ganz nahe am Wasser gebaut ist. Da ist die Künstlerin Ilse Kampen, die ihre beiden Werke mit der einfachen Aussage “Oberflächlich betrachtet“ bezeichnet, und zwei Fotos rechts und links mit Klexografie flankiert: Ein Blickfang allemal, und künstlerisch zu nennen auch!Peter Berresheim schießt den Vogel ab mit seinem Bild, genannt „Sozialverträgliches Frühableben von Grundrechten“, das er als seine jüngste Kreationn aus diesem Jahr vorstellt. Hier faszinieren nicht nur die Farben, sondern auch der Tiefsinn der Darstellung. Der fast erdrückende Landschaftsausschnitt mit dem verschwindend kleinen Mann im Kahn, der an der durchlöcherten Gesetzesmauer lediglich das Grundgesetz erkennt, das n och intakt ist. Wenn, wie hier, geniale Gedankengänge so bildlich begreifbar sind, ist der Erklärungsbedarf vollständig erfüllt.Von Peter Berresheim ist noch als Landschaftsradierung der „Strand von Poris“ zu sehen, der auch seine Begabung bescheinigt. Da ist Sonne im Bild, und Sand und Ufer. Der Thematik “Zwischen den Flüssen“ ist somit Genüge getan, denn das Wasser lassen beide Bilder erahnen.Leni Winkelmann, die in Öl auf Leinwand gemalt hat, nennt ihre Schöpfung „Landschaft, verfremdet“. Dagegen zeigt Petra Hel-Börger in Acryl auf Leinwand nur „Abstraktes“, was völlig der Phantasie anheim gegeben ist: Klexografie wiederum in künstlerischer Auslegung. Ingrid Berkemeyer hat eine chirurgische Großtat künstlerisch umgesetzt: In ihrer wirklich großzügigen Arbeitsweise könnte es eine blutvoll freigelegte Innerei sein, die allerdings so ästhetisch wirkt, dass der Betrachter angetan am Bilde verweilt.Neben Holger Kerkhoffs naturalistischem Landschaftsidyll hat Martin Schroer seine „Huntelandschaft“ gehängt, die herausragend aus allen Exponaten am besten gefällt. Von ihm sind auch zwei wunderbare Statuetten zu bestaunen, die an Vollendung nicht zu überbieten sind. Beide in Bronze gegossen, lassen Kunstkennern die wahren Talente offenbart sein.Martin Schroer schießt damit noch einen (Ausstellungs-) Vogel ab!, auch mit seinem „Winker-Alphabet“, das er erdacht und Aufmerksamkeit erheischend auf dem Fußboden zur Schau stellt, zur Be- und Verwunderung sämtlicher Ausstellungsbesucher.Sie haben sich alle um künstlerischen Ausdruck bemüht, die ausstellenden Kunstschöpfer und rinnen, wie Gisela Olthuis mit ihrem Bild “ins Blaue hinein“ , oder auch Netti Köster mit ihrem eleganten Triptichon in Blau und Silber. So etwas macht sich immer gut, wenn es denn den richtigen Wirkungsplatz findet, wie ebenso das Werk von Inge Clemens.Alle, alle haben sie um Ästhetik gerungen – und gewonnen! Die Aktivitäten zwischen den Flüssen mit allen Assoziationen zum Wasser – weit hergeholt oder direkt gezeigt, in digitalen Fotos, in Aquarell, in Acrylitäten umgesetzt und mit ansprechenden Farbeffekten versehen, sind es schon wert, die Ausstellung in der Alten Sägemühle am Nordhorner Mühlendamm zu besuchen und zu bestaunen.

 

Emsvechtewelle – 4/11/07

 
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